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#13 05.11.2005 20:30:43

Michael C. - Agent aus Leidenschaft
Mitglied

Re: Künstler im Jahr 2005, wie geht es weiter?

Hallöchen,

interessante Ansätze, was hier diskutiert wird.

Wir selbst sehen die Lage auch etwas kritisch. Es wird Zeit dass die Mehrheit der Künstler mehr Loyalität gegenüber ihren Agenturen zeigen.

Es ist ja nichts gegen Eigenwerbung oder eigene Akuqise gegenüber Endkunden zu sagen. Allerdings erleben wir ähnliches wie Herr Fox.
Etliche Künstler geben uns EK Preis von beispielsweise 1.000 EUR zzgl. Steuer und Spesen und so mancher Endkunde (erfahren wir dann hinter dem Rücken) kriegt die Show nach kurzen Verhandlungen für 600 bis 700 EUR, manchmal sogar noch ohne Steuer, :S  damit der Künstler die Gage schwarz einsacken kann. Das kann es doch nicht sein oder ??

Konsequenz: wir vermeiden mit Künstlern zu arbeiten, die so verfahren, bzw. arbeiten nur noch in Ausnahmefällen mit diesen zusammen.

Wir fordern schon lange:
"einheitliche Gage und mind. 20% Rabatt für Agenturen!"

grüße Michael C.

ps: Übrigens, auch wenn es viele Agenturen nicht zugeben, wir haben auch schon etliche interessante Künstler und Bands über Crabbel gefunden, die wir bis dato nicht kannten.
Das gute daran:
Dies macht uns Gott sei Dank auch ein Stück flexibler bei unserer Künstlerauswahl:wink:

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#14 04.04.2006 15:18:48

Danilo G. - Sänger
Mitglied

Re: Künstler im Jahr 2005, wie geht es weiter?

Super Thema,

ich finde es sollte nicht nur mehr Loyalität den Agenturen gegenüber, sondern auch den Kollegen gegenüber geben. Wenn wir gegenseitiges Lohndumping betreiben ist uns allen nicht geholfen.
Nur sollten sich Ammateure nicht Profis nennen dürfen und vor allem auch nicht die dementsprechenden Gagen verlangen. Und Profis dürfen sich nicht unter Wert verkaufen und damit den Markt kaputt machen.

20% Rabbatt für Agenturen kann und würde ich nicht mitgehen, obwohl das ne Frage des Ausgangswertes ist smile

Hab leider aber auch die Erfahrung gemacht das sich 90 % aller Agenturen nach Einsenden von Material nicht melden - das erschwert den Beginn einer Zusammenarbeit sehr !

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#15 10.08.2006 14:21:44

PIDDY JONES
Mitglied

Re: Künstler im Jahr 2005, wie geht es weiter?

Der Swingsänger Danilo Galke wundert sich, warum Agenturen sich auf unangefordert zugesandtes Werbematerial nicht melden, bzw. mit Künstlern nicht zusammenarbeiten, die persönlich nicht bekannt sind?

Hier ein Erfahrungs-Erlebnis-von mir:

Ich habe hier über www.crabbel.de am 02.08.2006 die Musikgruppe "Brass Buffet - Hot Cooking Street Band" für eine große Veranstaltungs-Produktion nach Frankfurt am 20.09.2006 angefragt, weil sie ideal zu unserem Dinnerspektakel-Konzept gepasst hätte.

Am gleichen Tag noch erhielt ich ein Angebot mit der Mitteilung, der Termin ist frei und man freue sich auf die Zusammenarbeit.
Ich habe telefonisch daraufhingewiesen, dass ich bis 15.08.2006 Bescheid geben werde.

Gestern Abend erhielt ich folgende Mail:

Sehr geehrter Herr Schätzl,
ich habe leider schlechte Nachrichten für Sie: Ich habe heute eine Fix-Buchung zum 20.09. angenommen. Der Kunde IKEA hat uns zu einem Geschäftsessen gebucht und war innerhalb 5 Minuten entschlossen. Ich mußte zusagen, da dies ein sicherer Job ist, während Sie erst das Okay Ihres Kunden abwarten müssen. Sagt Ihr Kunde ab, sitzen wir auf dem Trockenen! Ich vermute mal, das wird Ihnen nicht besonders schmecken, ich kann Ihnen jedoch zusichern, daß wir absolut seriös arbeiten. Es ist nun mal ein dummer Zufall, daß an einem Mittwoch 2 Anfragen zu selben Zeitpunkt kommen, zumal beides Abendveranstaltungen sind.
Wir hoffen sehr, daß Sie uns weiterhin in Ihrer Künstlerkartei halten und verbleibe vorerst mit freundlichen Grüßen, Helmut Pfäfflin

Ich muss sicherlich nicht daraufhinweisen, wie unseriös und unprofessionell diese Gruppe arbeitet. Ein Anruf bei mir hätte genügt und ich hätte die Gruppe beruhigen können, dass mein Auftrag so gut wie sicher ist, zumal ich gestern Abend noch ein intensives Gespräch mit dem Veranstalter hatte, und wir nur noch über Details verhandeln.

Welchen Eindruck muss unser Kunde jetzt von uns haben, wenn wir ihm diese Wahrheit berichten?

Ich kann vor dieser Gruppe nur warnen und wir werden diese garantiert nie mehr anfragen. Wir erwägen sogar gerichtliche Schritte auf Schadensersatz, da so ein Verhalten nicht nur auf alle Künstler ein negatives Bild wirft, sondern auch die Arbeitsweise von uns Agenturen und Eventproduktionsgesellschaften schädigt!

Einmal mehr wieder der Beweis, man sollte als Agentur nur Künstler verpflichten, die man persönlich kennt, oder die man exklusiv betreut.

Schade nur um solche Profile wie www.crabbel.de, wo man leider den Eintägen nicht ansieht, wer seriös oder unseriös ist, bzw. wer Amateur oder Profi ist

Ergänzung: Die meisten Künstler haben keine Ahnung, welchen Marketing- und Aquiseaufwand man heute betreiben muss, um im Geschäft zu bleiben, seitdem sich die Künstler alle selbst im Internet anbieten. Künstler warten nur darauf, angerufen oder angeschrieben zu werden, Agenturen dagegen baggern auf Teufel komm raus, investieren viel in Präsentationen oder auf Messen, betreiben personalintensive Aquisearbeiten, müssen Konzepte erstellen und einen normalen Bürobetrieb am laufen zu halten. Das kann keine seriöse Agentur für 10% Provision. Unter 20% würde keine Rendite hängen bleiben, und nur weil uns langweilig ist, machen wir unseren Job auch nicht! 


künstlerproduzent piddy jones
alias peter schätzl, eventregisseur
www.piccanto.de - das exklusive mobile dinner- & varietétheater

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#16 14.08.2006 10:01:52

The Singing Legends
Mitglied

Re: Künstler im Jahr 2005, wie geht es weiter?

Hm... aber ich kann auch den Künstler verstehen. Lieber ein unterschriebener Vertrag eines Veranstalters, als eine mündliche Vielleicht-Zusage einer Argentur.
Denn bei manchnen Künstlern geht es ums monatliche "Überleben"... da muß genau abgeschätzt werden welches finanzielle Risiko man bei mündlichen Absprachen eingeht.

Natürlich ist es nicht "die feine Art" erstmal schöne Augen zu machen und dann anschließend das nächst Beste zu ergattern... ohne dann vielleicht mit den betreffenden Personen vorher zu reden und zu klären welche Lösung man gemeinsam finden könnte.
Aber im Showgeschäft ist es da nicht nich anders, als auf allen anderen Geschäftsmärkten dieser Welt.... letztendlich zählen nur die schriftlichen Vereinbarungen.

Ich kann, wie gesagt, beide Seiten verstehen... allerdings finde ich es übertrieben vor diesem Künstler eine "Warnung" auszusprechen. Das ist menschlich auch nicht besser als eine mündliche evtl.-Zusage wieder abzusagen.

Ich möchte noch etwas hinzufügen:
Es gibt sehr wohl, sehr viele Künstler die wissen wieviel Arbeit hinter der eigentlichen Bühnenarbeit steckt!!
Unter dem Deckmantel "Marketing" verbirgt sich ein großer Batzen Arbeit... und wer das selbst in die Hand nimmt (homepage, flyer, cd, werbung via Internet... nich zu reden von den Fotos, Texten und anderen Bausteinen die man dafür braucht...) hat einen Vollzeitjob mit Überstunden... der nebenbei läuft und auch finanziert sein will. Ganz zu schweigen von der "eigentlichen" Arbeit eines Bühnenkünstlers... Auftritte, Proben, Equipment-Pflege, Kostüme, Buchhaltung...etc.etc.
Jeder profesionelle Künstler kennt den Umfang seines Jobs! Und diese Rundum-Arbeit hat man auch wenn man bei Argenturen gelistet ist... selbst wenn diese einen unterstützen!


the singing legends
live-show, musik & entertainment

www.singing-legends.de

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#17 27.11.2006 02:43:36

Danilo Galke
Mitglied

Re: Künstler im Jahr 2005, wie geht es weiter?

Piddy Jones:

Material unaufgefordert zu Agenturen zu senden ist reine Geldverschwendung, ich habe nie behauptet das zu tun und mich darüber zu ärgern.

Aber ärgerlich ist, wenn man nach telefonischer Kaltaquise aufwendiges Material verschickt und dann nichts von der Agentur hört - und wenn es eine einzeilige email ist.
Und es gibt schon Künstler, die wissen was die Aufgaben einer Agentur sind - ich z.B. vermarkte mich komplett selber (Kaltaquise, Vertragsverhandlung, Planung etc.)
Ich würde auch jedem Künslter abraten, einen Exclusivvertrag zu unterscheiben - es sei denn, er arbeitet schon so lange mit der Agentur zusammen um zu wissen, ob diese fähig ist.

Egal, was Euch da mit der Band passiert ist, ist mega schei...... und gehört sich auf keinen Fall !!!
Wenn man einen beidseitige Option gibt, muß man die auch halten und ggf. bei ner doppelten Anfrage Rücksprache halten. Bei mir wären die Jungs auch durch - ich kann die Reaktion nachvollziehen.

Und bitte in Zukunft nich alle Künslter über einen Kamm scheren, denn das ist auch nicht die feine englische smile

Wenn Ihr mal nen guten Swinger braucht smile

www.danilogalke.de


mit herzlichen grüßen

danilo galke
- inhaber -

gng - shows and concepts gbr
hohle strasse 4a
25462 rellingen (hamburg)

telefon:   04101 - 86 91 480
fax:        04101 - 86 91 479
bürozeit:     09:00h - 16:00h

dg@shows-and-concepts.de
http://www.shows-and-concepts.de
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